Hypnose – der lange Weg zur alternativen Heilmethode

Hypnose hat ein schlechtes Image. Vielen Menschen bereitet sie Angst. Angst schutzlos ausgeliefert zu sein, die Kontrolle zu verlieren, willenlos zu sein. Die Vorurteile werden geschürt durch Scharlatane die ihr Unwesen treiben. In Film und Fernsehen machen düstere Gestalten, in schwarze Gewänder gehüllt, mit furchterregendem Blick Menschen zu Marionetten oder sogenannte Showhypnotiseure bestreiten ganze Events indem sie die Teilnehmer veranlassen abstruse und zum Teil entwürdigende Dinge zu tun.

Lange hielt sich der Glaube, dass es sich bei der Hypnose um eine Art Schlaf handelt. Der Begriff leitet sich zwar vom griechischen Wort „hypnos“  übersetzt Schlaf ab, denn noch stellte man lange nachdem sich der Name etabliert hatte fest, dass es sich um einen tiefen körperlichen Entspannungszustand handelt. Der Hypnotisierte wird in einen Zustand erhöhter Aufmerksamkeit und Einbildungskraft versetzt, der ihn alles andere um ihn herum ausblenden lässt. Die Umgebung wird nicht mehr wahrgenommen, Nebengeräusche nicht als störend empfunden. Andererseits ist er hoch konzentriert und fühlt sich ausgesprochen wohl dabei.

Die Hypnose kann auf eine jahrtausend alte Tradition zurückblicken. Bereits die Sumerer heilten ihre Kranken durch den Gebrauch hypnotischer Anweisungen. Ebenso bei den alten Ägyptern, den Hindus sowie den Aboriginees in Australien kam die Hypnose zum Einsatz.

In Europa gilt James Braid, ein in Schottland geborener Arzt als Vater der Hypnose. Mitte des 18. Jahrhunderts hatte er als Erster den Mut die Hypnose zur Anästhesie zu verwenden. Der Erfolg gab ihm Recht und er war in der Lage zahlreiche Augenoperationen schmerzfrei durchzuführen. Doch einige Zeit später lösten Narkosemittel wie Äther, Chloroform oder Lachgas die Hypnose ab und sie geriet in Vergessenheit.

 

Wie funktioniert Hypnose?

In der Hypnose wird in erster Linie das Unterbewusstsein angesprochen. Wissenschaftlichen Studien zu Folge ist der Einfluss unseres Unterbewusstseins immens. 70% unserer Lebensvorgänge sollen davon gesteuert werden und lediglich 30% von unserem Willen. Darauf baut die Hypnose und versucht durch positive Suggestion Wünsche, Bedürfnisse oder Verhaltensänderungen zu erzeugen.

Voraussetzung dafür ist ein absolutes Vertrauensverhältnis zum Hypnotherapeuten und die aktive Mitarbeit des Klienten. Da es sich bei den Therapeuten in der Regel nicht um ausgebildete Mediziner handelt, spricht man nicht vom Patienten sondern vom Klienten.

Niemand kann gegen seinen Willen hypnotisiert werden. Die Trance, also der Zustand in den man durch Hypnose versetzt wird, ist ein vollkommen freiwilliger Vorgang. Er ist vergleichbar mit uns bekannten Situationen aus dem Alltag, in denen wir alles andere um uns herum vergessen, beispielsweise beim Joggen oder beim Lesen eines spannenden Buches.

 

Wo kann Hypnose zum Einsatz kommen?

Aktivierung der Selbstheilungskräfte

Gewichtsreduktion

Raucherentwöhnung

Kinderwunsch/Schwangerschaft

Clearing (innerer Frühjahrsputz, Beseitigung von Blockaden und negativen Gefühlen)

Steigerung des Selbstvertrauens

Umgang mit stressauslösenden Situationen

Sporthypnose (das einzige legale Dopingmittel)

 

Wie findet man nun einen guten Hypnotherapeuten?

Es gibt verschiedene Organisationen wie z.B. die DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR HYPNOSE oder der BUNDESVERBAND DEUTSCHER HYPNOSETHERAPEUTEN die Verzeichnisse und Therapeutenlisten anbieten.

Mit Empfehlungen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis wird es allerdings schwieriger. Wer gibt schon gerne zu, dass er sein Gewicht nicht durch monatelanges Hungern sondern durch ein paar Hypnosesitzungen verloren hat? Oder sich das Rauchen eben mal so durch selbstauferlegte Disziplin abgewöhnt hat?

Wer sich durch Hypnose hat heilen lassen, erzählt es nicht weiter. Es ist peinlich. Darüber spricht man nicht. Und solange es nicht gelingt, die Hypnose aus dieser mystischen Ecke herauszuholen und in ein positiveres Licht zu rücken, wird sich daran vermutlich nichts ändern. Ein großes Problem sowohl für die Hypnosetherapeuten, die damit ihr Geld verdienen als auch für Menschen, denen geholfen werden könnte.

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