Liebe – ein biochemischer Vorgang?

Herzklopfen, Kribbeln im Bauch, wir schweben auf "Wolke 7" – das Gefühl des Verliebtseins ist wohl eines der schönsten Gefühle, die es gibt. Forscher haben nun herausgefunden, dass vor allem Hirnaktivitäten und Hormone für den Rausch des Verliebtseins verantwortlich sind. Betrachteten Versuchspersonen ein Bild ihres Geliebten, so waren ganz bestimmte Gehirnregionen aktiv. Ist Liebe also messbar? Gewissermaßen schon – der Liebe liegen physiologische Vorgänge zu Grunde, bestimmen sie jedoch nicht vollständig. Oder würden Sie sagen, dass sich die Großartigkeit der Liebe mit einfachen biologischen Mechanismen erklären lassen kann?

Wissenschaftler haben außerdem erforscht, auf was es beim „Sich-Verlieben“ ankommt. Wichtig sei anfangs in erster Linie das Aussehen, auch wenn Verliebte immer wieder die inneren Werten betonen. Frauen fühlen sich oft von Männern mit markanten Gesichtszügen angezogen, während Männer Frauen mit weichen Gesichtszügen ansprechend finden. Verantwortlich für diese geschlechterspezifischen Merkmale sind die Geschlechtshormone Testosteron und Östrogen. Auf biologischem Hintergrund bedeutet gutes Aussehen Gesundheit und einen hohen Spiegel an Sexualhormonen – und somit starke Nachkommen.

Der biologische Sinn des Verliebens ist nicht die Fortpflanzung, die kann es auch ohne Liebe geben. Tiefe, innige Liebe ist Voraussetzung dafür, gemeinsam den Nachwuchs groß zu ziehen.

Haben Sie gewusst, dass Liebe auch durch die Nase geht? Unsere Nase kann fliegende Sexuallockstoffe wahrnehmen. Wir finden vor allem den Duft anziehend, der anders riecht, als der eigene. Nuancen entstehen unter anderem durch bestimmte Gene, den MHC- Genen, die an den Aktivitäten des Immunsystems beteiligt sind. Sind die MHC- Gene von Mann und Frau unterschiedlich, so können sie sich ergänzen – und garantieren für gesunde Nachkommen.

Beim Verlieben spielen natürlich auch psychologische Aspekte eine Rolle: wir analysieren und bewerten das Verhalten des anderen. Liebe entsteht also im Kopf!

Durch die Gehirnaktivitäten werden spezielle Hormone ausgeschüttet, wie beispielsweise Oxytocin, das im Belohnungssystem eine Rolle spielt – somit wird die Bindung an den Partner gestärkt.

Das schöne, tiefe Gefühl der Liebe entsteht also durch eine Vielzahl von Faktoren: durch Gehirnaktivitäten, Botenstoffe, Hormone  - aber auch, und das ist wichtig: durch Verhalten und Erleben.

Genießen wir dieses Wunder doch einfach!

 

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